Nike ZoomX Zegama im Test

Nike ZoomX Zegama im Test

Mit dem Nike ZoomX Zegama hat Nike sein Sortiment um einen Trailschuh für längere Distanzen erweitert. Highlight des Laufschuhs ist die ZoomX Mittelsohle. Wie sich der Schuh auf den Trails schlägt, das habe ich ausgiebig in den letzten Wochen getestet.

Über den Nike ZoomX Zegama

Benannt ist der Trailschuh nach einem Skyrunning Rennen, welches jedes Jahr in Spanien stattfindet. Jedoch möchte Nike mit dem Schuh vielmehr beim Ultrarunning mitmischen als beim schnellen Erklimmen von Bergen. Sein Design erinnert sehr an andere Modelle aus dem Nike Trailrunning Line-Up. Zudem nimmt er ganz klar die Postion des High Cushing Modells ein. Als Allrounder für‘s Gelände und für die Straße ist der Pegasus Trail die passende Wahl. Mehr Dynamik verspricht der Terra Kiger.

Nike ZoomX Zegama

Komfort und Passform

Im Upper kommt ein doppellagiges Mesh zum Einsatz, welches sehr luftig ist. Polsterungen in der Zunge und im Schaft garantieren zusammen einen sicheren Sitz im Trailschuh. Der Abschluss des Schafts besteht aus einem neoprenartigen Material und schmiegt sich sehr angenehm an den Knöchel. Somit gelangen keine Steinchen o.ä. in den Innenschuh. Schutz gibt es in Form einer Zehenkappe und durch eine an den Seiten hochgezogene Mittelsohle. Die Passform ist typisch für Nike und man erhält im Vorfuß ausreichend Platz. Mit Hilfe der Schnürung lässt sich der Schuh auch ohne Probleme gut an schmalere Füße anpassen.

Nike ZoomX Zegama

Dämpfung und Grip

ZoomX in der Mittelsohle verspricht eine hohes Maß an Dämpfung bei einem geringen Gewicht. Wer sich hier einen Antrieb à la Vaporfly oder Alphafly erhofft, den muss ich enttäuschen. Die Dämpfung funktioniert vielmehr wie beim Invincble Run. Für eine bessere Stabilität ist zudem die Mittelsohle breiter aufgebaut, was eine große Auflagefläche im Gelände ermöglicht. Nike gibt zwar nirgends an, dass sich das ZoomX in einer EVA Schale befindet, aber ich bin mir da sehr sicher. Andernfalls würde sich das Material im Gelände zu schnell abarbeiten. Die Außensohle besteht aus drei gummierten Elementen mit verschiedenen Stollen. Durch die Aussparungen besitzt der Zegama eine gewisse Flexibilität, was sich auf Downhills positiv bemerkbar macht — Gerade wenn man die Dicke der Mittelsohle betrachtet. Der Grip ist gut, nur auf sehr schlammigen Untergründen kommt er an seine Grenzen.

Nike ZoomX Zegama

Auf dem Trail

Beim Schnüren fiel mir direkt die sehr bekannte Passform auf, welche ähnlich zum Pegasus Trail oder Terra Kiger ist. Das bedeutet: Sicherer Halt im Mittelfuß und ausreichend Platz im Vorfuß. Auf den Trails überzeugt der Zegama in erster Linie durch seine großzügige Dämpfung. Das weiche ZoomX Foam lässt viele Unebenheiten im Gelände vergessen und man kommt leicht in‘s Rollen. Hierzu trägt auch die leichte Bauweise positiv bei und der Trailschuh fühlt sich nie wie ein Klotz am Fuß an. Auf nicht zu technischen Passagen lässt es sich einfach Kilometer sammeln, da die geschwungene Mittelsohle eine gute Dynamik vermittelt. Auf Single Trails versprüht der Schuh dafür eher wenig Dynamik. Vielmehr ist auch da ein sicherer Halt garantiert. Dennoch unterstützen die Auslassungen in der Außensohle einen flotten Schritt auf Downhills. Bei den Distanzen sehe ich beim Zegama keine Grenzen nach oben. Dafür besitzt er genügend Dämpfung und Komfort.

Nike ZoomX Zegama

Nike ZoomX Zegama - Keyfacts

Gewicht: 317 g – Herren | 265 g – Damen

Sprengung: 4 mm

Kategorie: Trail – Neutral

Preis: 160 €

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Fazit zum Nike ZoomX Zegama

Für mich bringt der Nike ZoomX Zegama alles mit für jegliche Distanzen im Trailrunning —Vorausgesetzt man ist nicht auf neue Bestzeiten aus. Beim Zugspitz Ultratrail habe ich den Trailschuh auf den letzten 48 Kilometern getragen und war sehr zufrieden mit meiner Wahl. Das beschriebene hohe Dämpfungslevel, der Komfort und die Stabilität liefern auch nach einigen Stunden im Wettkampf viel Laufspaß.

Bilder: Carsten Beier


Keller Sports hat uns den Nike ZoomX Zegama kostenfrei zur Verfügung gestellt, dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

2 Kommentare

  1. Gust Markus
    12. November 2022 at 19:41 — Antworten

    Servus und schöne Grüße aus Bayern. Mein Name ist Markus Gust, Trailrunner aus Bayern und ich hatte gerade diesen Zegama auch im Test. Normal habe ich immer gut 20 unterschiedliche Schuhe zum Durchwechseln im Keller und kann so manche Feinheiten ganz gut unterscheiden. Ich bin Vielläufer, Straße und natürlich Trail, da ich des Öfteren mal als Pacemaker eingesetzt werde. Zu meiner Person, damit man weiß, wer ich bin. Ex- Extrememountainbiker, Bikefitter und angehender Osteopath mit Schwerpunkt Neuroathletik. ( Ex-Team Erdinger Alkoholfrei Mitglied) . Doch jetzt zum Schuh.
    Bei vielen Punkten stimme ich Dir zu, nur bei Einigen muss ich doch mal etwas sagen. Vieles hat Nike gut gemacht , nur bei einigen wichtigen Punkten sollten sie nacharbeiten, denn da trennt sich halt mal die Spreu vom Weizen. So wunderschön dieses Mesh auch durchlüftet, so durchlässig ist es auch bei Sauwetter. Und was mich halt gewaltig stört ist diese gut gemeinte „Umschmeichelung der Ferse“, die Dir beim Uphill einfach immer ein Gefühl des Wegschwimmen vermittelt. Je steiler die Strecke, desto unangenehmer wird es. Ich hatte am gleichen Tag auch den Dynafit Ultra 100 dabei und da bemerkte man halt den Unterschied gewaltig. Wie Du schon bemerkt hast, sollte man im technischen Trail nicht so viel erwarten, da zwar die Sohle bombig hält, außer es ist feucht und glitschig, weil dann wirds gefährlich. Das luftige Mesh wird Leuten gefallen, die Probleme mit Schweißfüssen haben, aber je mehr Löcher im Schuh, desto unstabiler ist der Halt, wenns mal schnell um die Kurve gehen soll. Wenn man dann auch noch so unnachgiebige Schnürsenkel wie Nike verbaut, dann schreit das förmlich nach Schubidu oder Ähnlichem. Ich weiß nicht, ob Du den Schuh auch mal mit Socken unterschiedlicher Bauart gelaufen bist, denn mir ist aufgefallen, dass die Innensohle bei dünnen Socken zur Rutschpartie wird. Die große Werbung von Nike auf der Sohle sorgt halt durch das Plastik für wenig Halt. Ich hatte diesen Vorfall im Downhill und schaute nicht schlecht, als ich blaue Zehen hatte. Kann man aber durch dicke Socken beheben, aber ich schau da halt ganz genau. Dann kleiner Hinweis wegen der Sohle. Im Grunde ist sie wie MTB Reifen aufgebaut. Mit der V-Form mit Spitze voran , erzielt man Führungskräfte und das Gegenstück im Heck, führt zu besseren Grip. Der mittlere Bereich ist ein wenig übertrieben und führt im kniffligen Trailteilstücken schon mal zu bösen Überraschungen, wenn man keinen Halt findet. Dann zur Dämpfung und den Vortrieb- Zoom x ist einfach genial, im Zusammenspiel mit der Sohle, wenn es im losem Schotter , nicht zu steil gehen soll. Ich bin heute mal meine Moorrunde am Waginger See damit gelaufen und konnte so verschiedene Untergründe testen. Am Beginn Teer, dann Panzerstrasse , Waldboden mit viel Laub, dann tiefer Moorboden und zurück. Am Teer läufst wie ein Traktor, wenn Du zu langsam bist, doch bei Speed ändert sich das Verhalten gewaltig. So ist es eigentlich auch bei den anderen Verhältnissen, doch auf der Schotterstrasse mit festgedrückten Untergrund( Panzerstrasse) spürst Du richtig den Vortrieb der angedeuteten Rockerform und die Dämpfung erledigt den Rest. Deshalb mein Fazit vom Zegama. Unerwarteter Schuh von Nike, der nach Höherem greifen will, aber einige Hausaufgaben noch nicht erledigt hat. Komfort steht bei dem SChuh im Vordergrund, die aber leider nachteilig für die Stabilität ist. Beim Skyrace wird man ihn bestimmt nicht finden und sobald es technisch wird wird, sollte man die Geschwindigkeit drosseln. Ebenso wird es schnell nass im Schuh, wenn der Wettergott mal nicht mitspielt. Nach meiner Meinung ist das Haupteinsatzgebiet des Nike Zegama mehr in der Region bis zur Baumgrenze zu finden, dann kann man auch damit schnell sein und am Ziel auch entspannt aus dem Schuh steigen. Denn eins kann der Schuh wirklich, die Füße schonen und ist wie Du schon sagst für längere Strecken gebaut.

    • 14. November 2022 at 15:16 — Antworten

      Hi Markus,
      danke für den Feedback. Gerade bei Trailschuhen gehen die Vorlieben noch einmal mehr auseinander, als bei Schuhen für die Straße. Von einer Stabilität und Robustheit eines Dynafit Ultra 100 ist der Zegama noch weit entfernt. Dafür sehe ich den Dynafit nicht so komfortabel und dynamisch gedämpft.

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