Zum 100-jährigen Jubiläum hat der Wanderschuh Spezialist Lowa seine ersten Trailschuhe präsentiert. Das Trailrunning Line-up trägt den Namen „All Terrain Running“, kurz: ATR. Darunter ordnen sich drei Modelle ein: der CITUX, der AMPLUX und der FORTUX. 

Über die Lowa Trailrunning Schuhe – ATR Kollektion

Mit den drei genannten Modellen deckt Lowa alle Distanzen und Arten von Trailläufen ab. Für schnelle Läufe, Wettkämpfe und Skyrunning ist der Lowa Citux das passende Modell. Er besticht durch Leichtigkeit, ein direktes Laufgefühl und einer mit Carbon verstärkten Platte. Als Allrounder für Training und Wettkampf kann der Lowa Amplux angesehen werden. Er bietet im Vergleich zum Citux mehr Komfort, aber besitzt dennoch eine gute Dynamik beim Trailrunning. Mit dem Lowa Fortux erhält man einen Trailschuh für ruhige Geschwindigkeiten und vor allem für lange Läufe wie Ultratrails. Passend dazu hat der Trailschuh ein hohes Maß an Dämpfung sowie eine Rocker-Geometrie in der Mittelsohle für ein einfaches Abrollen.

Lowa Citux im Test

Aufbau und Tragegefühl

Wie es sich für einen schnellen Trailschuh gehört, weist der Citux im Upper einen sehr leichten Aufbau auf. Das Mesh-Material ist dünn verarbeitet und besitzt eine hohe Atmungsaktivität. Für Schutz im rauen Gelände sind PU–Elemente in Form einer Zehenkappe und kleinen Applikationen rund um den Upper angebracht. Da diese ist nicht durchgängig sind, bleibt eine gute Bewegungsfreiheit beim Abrollverhalten erhalten. Der Schaft ist ebenfalls minimalistisch aufgebaut. Das bedeutet: Dünnes Material, nur eine dezente Polsterung und eine flexible Fersenkappe. Dennoch garantiert einem der Trailschuh in Verbindung mit der schmaleren Passform einen sehr sicheren Halt. 

Beim Blick auf die Mittelsohle fällt einem der flache Aufbau auf. Hier liegt der Fokus auf dem direkten Kontakt zum Untergrund. Als Material in der Mittelsohle kommt eine EVA Mischung zum Einsatz, welche etwas fester geschäumt ist. Über die Länge vom Mittelfuß bis Vorfuß findet sich eine Carbon verstärkte Platte wieder. Diese soll neben Schutz im Gelände auch ein dynamisches Abdrücken unterstützten. Oberhalb der Platte sitzt wiederum eine weichere EVA Sohle mit einem erhöhten Rebound. Für einen sicheren Halt sorgt die durchgehende Lowa Trac Speed Sole. Aggressive 4.5 mm lange Stollen greifen zuverlässig in den Boden und Aussparungen ermöglichen eine zusätzliche Gewichtseinsparung.

Laufgefühl 

Direkt auf den ersten Metern spürt man den leichten und direkten Aufbau des Citux. Durch den flachen Aufbau gibt es stets ein gutes Feedback vom Untergrund und so lädt einen der Trailschuh ein die Geschwindigkeit zu steigern. Bei meinen Testläufen waren Bergintervalle und flotte Runden im Gelände dabei. Hier überzeugte mich der Schuh stets mit einem sicheren und dynamischen Schritt. Durch den Einsatz der Carbon verstärkten Platte erhält der Trailschuh eine gewisse Stetigkeit, was ich beim Laufen als sehr angenehm empfand. Es ist aber nicht so steif, wie man es von Modellen für den Straßenlauf kennt.

Fazit zum Lowa Citux

Mit dem Citux bekommt man einen leichten und schnellen Trailschuh an den Fuß. Das ideale Einsatzgebiet sind schnelle Trailläufe und Wettkämpfe – für mich bei Distanzen bis zu 20/30 Kilometer. Außerdem ist der Citux sehr robust und somit sind Einsätze im alpinen Gelände überhaupt kein Problem.

Lowa Amplux  im Test

Aufbau und Tragegefühl

Beim Lowa Amplux handelt es sich um einen Allrounder für das Trailrunning. Im Vergleich zum Citux hat Lowa den Trailschuh an vielen Stellen mit mehr Komfort ausgestattet. Im Upper bedeutet das in erster Linie einen erhöhten Einsatz von Polsterungen in der Fersenpartie, wodurch sich der Trailschuh geschmeidig an den Fuß schmiegt. Das Obermaterial ist ansonsten sehr ähnlich gestaltet und bietet als Schutz einige PU-Elemente. Die Passform fällt etwas breiter aus. Für eine erhöhte Stabilität ist der allgemeine Aufbau der Mittelsohle breiter als beim Citux.

In der Mittelsohle befinden sich drei EVA Elemente mit jeweils einer anderen Schäumung. Das Element unter der Ferse besteht aus einem weicheren Schaum, womit die Dämpfung erhöht wird. Das begünstigt in erster Linie Fersenläufer. Die weiteren beiden Elemente sind wiederum fester geschäumt für eine bessere Kraftübertragung. Wie beim Citux sitzt auch da eine mit Carbon verstärkte Platte zwischen den beiden Schäumen. Die Mittelsohle ist höher und weist eine Sprengung von 6 mm auf, für mehr Dämpfung. Als Außensohle ist ebenfalls die von Lowa entwickelte Lowa Track verbaut. Passgagen über Asphalt sind damit überhaupt kein Problem. 

Laufgefühl

Beim Laufen gibt einem der Amplux ein ausgewogenes Dämpfungslevel. Im Vergleich zum Citux finde ich den Trailschuh im Vorfuß etwas weicher, was sicherlich auch an dem erhöhten Einsatz vom Material in der Mittelsohle liegt. Angenehm fällt der vergrößerte Platz in der Zehenbox auf, was sich positiv auf längeren Distanzen bemerkbar macht. Den Einsatz der Platte fand ich jedoch beim Laufen in Verbindung mit dem Antrieb nicht sehr markant. Viel mehr gab sie mir bei längeren Läufen Stabilität und Schutz. 

Fazit zum Lowa Amplux

Wer einen Allrounder für das Trailrunning sucht, der wird mit dem Amplux glücklich. Die Dämpfung ist ausgeglichen, die Passform komfortabel und der Schuh sehr langlebig. Vom schnellen 10er durch das Gelände bis hin zum Ultratrail steht einem in Hinblick auf den Einsatz nichts im Wege.

Lowa Fortux im Test

Aufbau und Tragegefühl

Um auch bei längeren Distanzen wie Ultratrails komfortabel ins Ziel zu kommen, benötigt es ein hohes Maß an Komfort. Genau darauf ist der Lowa Fortux ausgerichtet. Passend dazu finden sich im Upper des Trailschuhs die meisten Polsterungen innerhalb der Lowa ATR Kollektion wieder. Das bietet einen bequemen Fit und einen hohen Support im Schuh. Für die Stabilität sorgt zusätzlich der breite Aufbau der Mittelsohle. Beim Upper verwendet Lowa auch im Fortux ein flexibles Mesh Material mit vielen PU-Elementen als Schutz. Außerdem ist die Passform die breiteste von Lowa.

Ganz markant ist die Mittelsohle. Gestaltet ist diese nach einem Rocker–Shape, womit das Abrollen angenehm gestaltet wird. Im Fortux setzt Lowa jedoch nur auf eine durchgehende EVA Mischung und nicht wie bei den anderen Modellen auf mehrere Elemente. In der Mittelsohle gibt es einige Flexkerben, was das Abrollen unterstützen soll. Die Außensohle ist ebenfalls eine Lowa Trac Ultra Mischung und weist viele Stollen auf. Dementsprechend greift sie zuverlässig zu und besitzt eine hohe Abriebfestigkeit. 

Laufgefühl

Rocker-Shape Mittelsohlen sind für solch eine Art Trailruning-Schuhe sehr verbreitetet. Trotzdem benötigte ich mit dem Fortux einige Läufe, um den Trailschuh richtig einzulaufen. Zunächst war mir das Material etwas zu fest, was sich aber nach einer gewissen Zeit legte. So war es auch mit der Geometrie des Rocker Shape. Hier hat Lowa in meinen Augen einen richtig guten Ansatz gefunden und den gewissen „Kipppunkt“ optimal gesetzt. Sicherlich strotzt der Fortux nicht vor Dynamik, aber für das komfortable Kilometer-Sammeln bringt er alles mit.

Fazit zum Lowa Fortux

Der Lowa Fortux punktet mit viel Komfort und Stabilität. Somit eine interessante Option für einen Ultratrail, aber auch auf der klassischen Hausrunde muss sich der Schuh nicht verstecken. Dennoch benötigt es vermutlich etwas Zeit, den Fortux einzulaufen. 

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Die Lowa Trailschuhe wurde uns von Lowa kostenfrei zur Verfügung gestellt, dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

Bilder: Carsten Beier