UTMB 2023 Recap

UTMB 2023 Recap

Chamonix und der UTMB (Ultra Trail du Mont Blanc), wer sich mit Trailrunning auseinandersetzt, kommt unweigerlich an diesen Begriffen vorbei. Zur 20. Auflage des UTMB hat uns HOKA eingeladen, der Trail-Festival-Woche beizuwohnen. Wie es war, erfährst du hier im Recap.

Der Dacia UTMB Mont-Blanc

Jedes Jahr gipfelt die gleichnamige Veranstaltungsserie in ihrem Finale im beschaulichen Chamonix am Fuße des Mont Blanc. Eine Woche lang sind bis zu 70.000 Trailheads und Besucher in der Stadt und verzehnfachen dabei die Einwohnerzahl des französischen Orts. Innerhalb dieser Woche finden dabei 8 Wettkämpfe mit Distanzen von 14 bis 300 Kilometern und bis zu 25.000 Höhenmetern statt. Dieses Jahr gingen insgesamt über 10.000 Läufer*innen und Bergsportbegeisterte an den Start. Das Highlight bildet der UTMB, der am Freitagabend um 18 Uhr startet und bei dem die Teilnehmer 171 km mit ca. 10.000 hm bezwingen müssen.

HOKA Rahmenprogramm und Produktneuheiten

Wir waren von HOKA zum UTMB eingeladen und durften uns an einem spannenden Rahmenprogramm sowie dem Race Follow-Up beteiligen. Nach meiner Ankunft Mittwochnacht ging es Donnerstag 8 Uhr direkt mit einem gemeinsamen Lauf im neuen HOKA Stinson 7 los. Der Allrounder soll nicht nur auf dem Trail, sonder auch auf dem Weg zum Trail und wieder zurück, Spaß machen. Ein ausführlicher Test und anschließender Bericht folgen in den kommenden Wochen. Im Showroom des von HOKA angemieteten Chalets gab es außerdem ein paar Neuheiten des kommenden Jahres zu sehen. Neben dem neuen Modell Glide 1 wird auch der Speedgoat als sechste Version veröffentlicht. Optisch ist die kommende Version kaum als Speedgoat zu erkennen. Wie sich einer der aktuell beliebtesten Trailschuhe laufen wird, werden wir hier bei Running Culture mit Sicherheit rausfinden. Am Donnerstagabend hat HOKA dann zu einer Party in der Talstation Aiguille du Midi eingeladen und gemeinsam mit Medientreibenden, Journalisten, Athleten und dem HOKA-Team gab es nur ein Thema: den UTMB am nächsten Tag!

UTMB Recap 2023

UTMB Follow-Up und Ergebnisse

Chamonix. Kurz vor 18 Uhr. Die Spannung steigt. Während sich hinten Athlet*innen noch von ihren Liebsten verabschieden, werden vorn die Topathleten vorgestellt und in der ersten Reihe positioniert. Die Stimmung ist irgendwo zwischen Euphorie, Mut und Angst bzw. Respekt vor dem, was kommt.

Pünktlich 18 Uhr und bei bestem Wetter fällt der Startschuss und die Läufer*innen begeben sich auf die Strecke. Für uns heißt es: ab zu den Fahrzeugen und schnell hinterher. Wir verfolgen die Athlet*innen nach St. Gervais zum ersten Verpflegungspunkt und anschließend nach Notre Dame de la Gorge, wo die Teilnehmer*innen durch Cheering in feinster Tour de France Manier in die Nacht entlassen werden. An dieser Stelle beginnt das wahre Rennen, sagen mir erfahrene UTMBler. HOKA hat hier eine Location mit Bar aufgebaut und so hält das Cheering noch bis tief in die Nacht an.

Zu diesem Zeitpunkt führen Jim Walmsley (m) und Courtney Dauwalter (f) das jeweilige Feld an.

Kurz zurück ins Hotel, die Augen für gefühlt einen Moment schließen, den Wecker um 4:15 Uhr hassen und wieder raus in den Team-Transporter. Entlang der Strecke gab es wenige Tage vor dem Wettkampf einen Felssturz, weshalb die Strecke an dieser Stelle abgeändert werden musste. Auch wir im Team-Fahrzeug bekommen das durch gesperrte Straßen und damit viel Verkehr auf unserer Route zum CombalSee zu spüren und müssen kurzerhand umdrehen und unseren ersten Stopp am Samstagmorgen nach Issert unterhalb von ChampexLac verlegen. Hier kommt Zach Miller als erster und nun Gesamtführender aus der Nacht, verfolgt von Jim Walmsley und Germain Grangier. Bei den Frauen ist noch immer Courtney Dauwalter vorn und wird mit einigem Abstand verfolgt von Blandine L Hirondel und Fuzhou Xiang.

In Champex-Lac ist das Bild unverändert und wir begeben uns zum Pass zwischen dem Col de la Forclaz und Trient. Hier erwartet und eine wahre Meute aus Radfans (leicht zu erkennen an ihrer Kleidung und den weißen Fahrrad-Kappen mit roten Punkten), Touristen und Trail-Begeisterten. Die Stimmung ist unglaublich und die scheinbar Tour de France erprobten Zuschauer geben alles, was in ihnen und ihren Lungen steckt.

UTMB Recap 2023

Die Stimmung kocht, als nicht Zach Miller sondern Jim Walmsley als erster vom Col de la Forclaz kommt und sich seinen Weg durch den Trubel kämpft. Dabei hat er nicht mehr als einen halben Meter Platz und kann bestenfalls 2 Meter weit schauen, bevor die Meute jegliche weitere Sicht versperrt.

Wir wohnen diesem Spektakel noch etwas länger bei, bis unser Guide Olivier zu uns kommt und aufgeregt meint, dass Jim schneller ist als erwartet und wir sofort los müssen, um ihn in Chamonix nicht zu verpassen. Also ab in den Bus und mit einem kurzen Zwischenhalt am Straßenrand – natürlich um Jim zu sehen – ab nach Chamonix.

Die Stadt kocht, entlang der Strecke ist kaum noch Durchkommen und die Stimmung ist in der frühabendlichen Sonne einfach grandios. Jim Walmsley kann seinen ersten Platz verteidigen und wird damit als erster Mann aus den Vereinigten Staaten Gewinner des UTMB. Gleichzeitig unterbietet er mit einer Zeit von 19:37:43 (hh:mm:ss) die bisherige Bestzeit von Kilian Journey um 12 Minuten und ist damit nun auch Rekordhalter des UTMB.

Bei den Frauen kommt Courtney Dauwalter mit 40 Minuten Vorsprung vor Platz 2 ins Ziel und holt damit ihren 3. Sieg in Folge in Chamonix und gewinnt als erster Mensch überhaupt die 3 großen Ultra-Trail Veranstaltungen Western States, Blackrock100 und UTMB. Auf Platz zwei läuft als große Überraschung Katharian Hartmuth aus Deutschland übers Ziel. Die HOKAAthletin hatte sich bei ihrem ersten UTMB als Ziel gesteckt, unter der 25 Stunden-Marke zu bleiben und konnte dies mit 24:10:52 auch mehr als deutlich erreichen.

Männer Frauen
Jim Warmsley (HOKA x Wahoo) Courtney Dauwalter (Salomon)
Zach Miller (Salomon) Katharina Hartmuth (HOKA)
Germain Grangier (The North Face) Blandine L Hirondel (Kiprun Women Team)

Sowohl Jim Walmsley (bestätigt), als auch Ludovic POMMERET und Thibaut GARRIVIER (Platz 5 und 6, unbestätigt) trugen einen bislang unveröffentlichten HOKA Prototypen an den Füßen. Augenscheinlich erinnert er an einen Straßen-Carbon Schuh wie etwa den Carbon X 2. Den gleichen bzw. einen ähnlichen Schuh trug Warmley schon letztes Jahr in Chamonix. Ob es mit dem Sieg nun auch eine Veröffentlichung des Schuhs gibt, bleibt noch offen. Katharina Hartmuth hingegen trug einen Tecton X2, der mit leichten Änderungen nochmal auf sie angepasst wurde.

Abschluss

Auch in der 20. Auflage ist der UTMB etwas ganz besonderes und Chamonix wird seinem Ruf in der Trailwelt wieder einmal gerecht. Wir bedanken uns bei HOKA für die Einladung und freuen uns schon jetzt auf die kommende UTMB World Series und all ihre Rennen.


Bilder: UTMB

2 Kommentare

  1. Ste
    11. September 2023 at 15:35 — Antworten

    Schöne Zusammenfassung!
    Vielleicht kann der Text nochmal überflogen werden und aus „Warmsley“ und „Warmley“ wird „Walmsley“. Das hat er doch mindestens verdient! LG

    • 11. September 2023 at 16:46 — Antworten

      Hi, danke für dein Feedback! Ich habe alles angepasst. Auf jeden Fall hat er das verdient 😉

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