Nike hatte das Trailrunning in den letzten Jahren etwas hinten angestellt, der Fokus lag viel mehr auf der Jagd nach Bestzeiten auf dem Asphalt. Nun aber gibt die Marke mit dem Swoosh wieder ordentlich Tempo auf den Trails. In Barcelona präsentierte Nike seine Modelle und den neuen Nike Pegasus 36 Trail. Neben dem Wild Trail Project Team war unter anderem auch David Laney vom Nike Trail Team zu Gast.
Wild Trail Project – Trailrunning in Barcelona
Als ich meine Einladung für das Nike Trail Event in Barcelona bekam, war ich sowohl sehr gespannt als auch bisschen skeptisch. Was hat Nike im Trail Running vor – und weshalb in Barcelona? In Deutschland denkt man ja beim Trailrunning vor allem an die Alpen, wo auch ich schon öfters auf Ultratrails unterwegs war. Barcelona kam mir da eher weniger in den Sinn, allerdings vollkommen zu Unrecht. Die Landschaft in Barcelona bietet neben interessanten Strecken durch die Stadt nämlich auch einiges für die Trailrunning–Freaks. Viele Berge mit anspruchsvollen Trails laden regelrecht zum Laufen abseits der Straße ein.
Mit dem Wild Trail Project kooperiert Nike mit einem interessanten Team aus Trailrunning-Freaks, die die Trails in den Bergen um Barcelona unsicher machen. Neben der Unterstützung des Teams nimmt Nike dieses auch in die Entwicklung mit. So geben Athleten Feedback bei der Entwicklung von Trailrunning-Schuhen. Mit dem UTMB in Frankreich findet eines der bekanntesten Trailrunning-Events im Herzen Europas statt finden. Das Projekt in Barcelona ist auch da sehr sinnvoll, denn so bekommt Nike zusätzliche Insights für ihre Modelle – die Untergründe in Europa unterscheiden sich schließlich im Detail doch von denen in Amerika. Gemeinsam mit dem Team ging es für uns auf eine anspruchsvolle Einheit rund um den Fernsehturm Torre de Collserola. Die machte auf jeden Fall Lust auf mehr, also wenn du mal in Barcelona bist, dann schau dir mal die Trails dort genauer an.
Nike Trail Historie
Im Fernsehturm Torre de Collserola präsentierte uns Nike einen tieferen Einblick in die Geschichte von Nike Trail. So began die Nike Trail Story 1978, als Amerikas beste Bergsteiger den zweithöchsten Berg Amerikas mit Nike Laufschuhen bestiegen. Zusätzlich beeinflusst die geografische Lage Oregons die DNA der Schuhe von Nike, denn viele Athleten gehen dort ganz naturgemäß ihren Outdoor-Aktivitäten nach. So konnten wir dort auch einige Modelle aus der Nike Trail Historie betrachten, wobei vor allem aktuelle Inspirationen von Nike ACG Sneaker auffielen. Sehr markant war dabei ein Trailschuh mit einer Außensohle, welche die Form eines Ziegenhufs hatte. Am Ende der Reihe standen die ersten Modelle der aktuellen Kollektion, Nike Wildhorse und Nike Terra Kiger.
Nike Pegasus 36 Trail – Nike Terra Kiger 5 – Nike Air Zoom Wildhorse 5
Mit dem Nike Pegasus 36 Trail präsentiert Nike einen bekannten Klassiker, optimiert für anspruchsvolle Untergründe. Er besitzt viel der DNA seines Bruders von der Straße, z.B. in Sachen Passform und Optik. Der Upper bietet wesentlich mehr Schutz und die Außensohle natürlich um einiges mehr an Grip. Die Zoom Air Dämpfung in der Mittelsohle verspricht auch auf Trails eine reaktive Dämpfung. Seitdem ich mich mit dem Trailrunning beschäftige, sind der Nike Air Zoom Wildhorse und der Nike Air Zoom Terra Kiger ein fester Bestandteil in meinem Sortiment. Beide hatte ich bereits in ihren ersten Versionen am Fuß und habe mir über die Jahre immer mal wieder einen Nachfolger zugelegt. Der Nike Air Zoom Wildhorse 5 bleibt der robuste und geschützte Trailschuh der Beiden. Auch hier kommt die Zoom Air Dämpfung und ein Upper mit vielen schützenden Layers zum Einsatz. Den neuen Nike Air Zoom Terra Kiger 5 hat Nike komplett überarbeitet, jedoch bleibt die dynamische Ausrichtung weiterhin bestehen. React als Dämpfung und zusätzlich eine Zoom Air Kissen in der Ferse laden immer noch zu Ballern ein. Er flext um einiges mehr als seine Vorgänger und der leichte Upper schränkt einen bei keiner Bewegung ein. Alle drei Nike Trail Modelle sind aktuell bei mir im Test.
Im Talk mit David Laney
Vor allem mit David Laney verbinde ich Nike Trail, den er zählt seit jeher zum Nike Trail Team. Besonders seine entspannte Art finde ich sehr sympathisch. So lebt er oft einige Tage am Stück in seinem Auto, fährt in die Regionen und geht seiner Leidenschaft nach. Schon mit 7 Jahren ging es für ihn auf die Trails und da er aus sehr passend aus Oregon stammt, hat er seit seiner Zeit auf dem College eine tiefe Verbundenheit mit Nike. Seine entspannte Art spiegelt sich auch in seiner Ausrüstung wieder. Was sind deine wichtigsten Dinge fürs Laufen? „Shirt, Short und mein Wildhorse am Fuß“. Seine Ausrüstung soll ihn beim Laufen nicht einengen und so sitzt das Shirt meist locker über den Split Shorts.
Wenn ich daran denke, über was sich so mancher Läufer bei seiner Ausrüstung für Gedanken macht, dann ist das ein schöner Anstoß, sich mal wieder auf die Basics zu konzentrieren – nämlich auf das Laufen über Stock und Stein, vor allem um die Peaks der Berge zu Fuß zu erlaufen. Passend dazu standen alle Läufer beim Nike Trail Pegasus 36 Testrun bei strömenden Regen in Regenjacke da. David kam einfach in Shirt und Shorts zum Treffpunkt, cooler Typ!
- Montag – 18 bis 20 Kilometer in einer entspannten Pace
- Dienstag – Track Day oder Bergsprints
- Mittwoch – Recovery Run mit 8 Kilometer oder Ruhetag
- Donnerstag – Long Run mit 30 bis 35 Kilometer und vielen Höhenmeter
- Freitag – Recovery Run mit 8 Kilometer oder Ruhetag
- Samstag – Long Run mit 50 Kilometer
- Sonntag – Ruhetag
Trainingswoche von David Laney
In einer Trainingswoche kommen bei ihm mal 170 Kilometer und 5.000 Höhenmeter zusammen, so sieht bei mir eher ein monatlicher Schnitt aus. So sind Long Runs mit 50 Kilometern oder Easy Runs über 17 Kilometer Bestandteile seiner normalen Trainingswoche. Aber klar, er ist Profi und das Training ist der Hauptbestandteil seines Alltags. Zum Ausgleich ist er als Trainer im Laufbereich tätig. Er coacht dabei junge Läufer, die auf der Straße und natürlich auch auf Trails unterwegs sind. Alternativ geht es für ihn natürlich auch am liebsten in die Berge. So stehen Mountainbiken und im Winter Ski fahren in seinem Trainingsplan. Aktuell liegt sein Fokus voll auf dem Western States, welcher Ende Juni in Kalifornien stattfinden wird.
Bilder: Carsten Beier
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