Silvrettarun 3000 – Recap

Silvrettarun 3000 – Recap

Eigentlich hatte ich meine Wettkampfplanung schon auf das Jahr 2022 verschoben, da trudelte Mitte Juni eine Email vom Tourismusverband Paznaun in meinem Postfach ein. Ich hatte bereits 2019 zusammen mit Lisa am Silvrettarun 3000 teilgenommen und nun erreichte mich erneut eine Einladung zu diesem fantastischen Lauf.

Über den Silvrettarun 3000 und Vorbereitung

Der Silvrettarun 3000 erhält seinen Namen durch das knapp 3000 Meter hohe Kronenjoch, das es auf der Marathondistanz zu überqueren gilt. Ich hatte zwar im Frühjahr ganz gut Kilometer gesammelt, hatte aber die letzten Monate eher einen Durchhänger und war deshalb etwas unsicher, ob ich fit genug für diese Challenge bin. Immerhin blieben mir bis zum Raceday nicht mal mehr ganz drei Wochen und das ohne Höhenmeter in den Beinen. Nach kurzem Überlegen meldete ich mich dann getreu dem Motto „Ganz oder gar nicht“ für die Strecke „Hard“ über 40,1 km mit 1.814 Höhenmetern. Aufgrund einer Baustelle mussten die Strecken um ca. 2 km gekürzt werden, wodurch die letzte Schleife im Tal entfällt. Außer der Strecke „Hard“ werden noch drei weitere Strecken angeboten – Medium (29,9 km), Light (19,36 km) und Small (11,2 km). 

Silvrettarun 3000

Anreise

Leider meint es das Wetter dieses Mal nicht ganz so gut mit uns, wie noch vor zwei Jahren. Die Berge zeigen sich wolkenverhangen und es regnet immer wieder. Zum Glück soll es allerdings am Wettkampftag einigermaßen trocken bleiben. Untergebracht bin ich diesmal in Ischgl im Hotel Sonne. Dort lerne ich auch drei der anderen Teilnehmer kennen, unter anderem Johannes Hinterseer, den späteren Gesamtsieger auf der Langstrecke. Das Abendessen ist fantastisch und die Zimmer laden zur Erholung vor dem großen Tag ein.

Silvrettarun 3000

Raceday

Da sich das Hotel nur wenige Minuten vom Start entfernt befindet, gestaltet sich der Morgen stressfrei. Aufgrund der vielen Verpflegungspunkte und meiner Erfahrung vom letzten Mal nehme ich so gut wie keine Ausrüstung mit. Lediglich eine Regenjacke, die ich zusammengeknüllt in die Hand nehmen kann und drei Gels. Wasser und Isodrink, sowie verschiedene Riegel und Gels werden etwa alle 5 km ausgegeben. Um 8 Uhr fällt der Startschuss. Ein tolles Gefühl, nach so langer Zeit wieder dieses Adrenalin zu spüren, das man eben nur bei einem Wettkampf hat. Meine Beine fühlen sich gut an, ich versuche trotzdem nicht zu überpacen, da ich ja weiß, was noch vor mir liegt.

Silvrettarun 3000

Beim Silvrettarun geht es von Anfang an steil bergauf, dann durch ein langgezogenes Hochtal bis zur Heidelberger Hütte, wo sie auch die Strecken „Hard“ und „Medium“ teilen. Ab hier zeigt sich, dass die Strecke verdient den Titel „Hard“ trägt. Das Gelände wird zunehmend technischer und auch die Höhenluft macht sich nach und nach bemerkbar. So langsam merke ich, dass so ein Lauf ohne richtiges Training nun mal kein Zuckerschlecken ist. Für die letzten zwei Kilometer vor dem Kronenjoch brauche ich über eine halbe Stunde. Allerdings gibt es hier auch fast 400 Höhenmeter und mehrere Schneefelder zu überwinden. Auch die Sicht wird zunehmend schlechter. Glücklich, am höchsten Punkt angekommen zu sein, weiß ich, dass es jetzt fast nur noch bergab geht. Auf dem Downhill gelingt es mir, einige Läufer wieder einzusammeln, die mich am Anstieg überholt haben.

Trotzdem zieht sich die Strecke bis zur Jamtalhütte ein wenig. Trotz der Strapazen genieße ich die Umgebung, denn dieser Abschnitt ist für mich landschaftlich das Highlight der Strecke. Ab der Jamtalhütte wird das Gelände wieder deutlich leichter. Lediglich ein kurzer, aber giftiger Anstieg bei Kilometer 35 kratzt ein wenig an meiner Moral. Am Ende ist der Tank leer – Mein Ziel, unter fünf Stunden ins Ziel zu kommen, verfehle ich knapp. Trotzdem verbessere ich mich im Vergleich zum letzten Mal, ohne Training und unter schwereren Bedingungen, und bin daher mit dem Ergebnis zufrieden.

Silvrettarun 3000

Mein Lauf

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Der Tag danach

Am nächsten Tag machen wir noch einen Abstecher zum Stausee Kops und nehmen auf dem Rückweg die Silvretta-Hochalpenstraße, über die Bieler Höhe und vorbei am Silvretta Stausee. Trotz des schlechten Wetters ist die Landschaft einfach beeindruckend und es ist ein bisschen schade, nicht mehr Zeit mitgebracht zu haben. Es war wieder eine sehr schöne Zeit in dieser wunderschönen Region, ein top organisierter Wettkampf und tolle Begegnungen mit fantastischen Menschen. Die nächste Austragung des Silvrettarun 3000 findet am 15. Und 16. Juli 2022 statt und ist bei mir bereits fett im Kalender markiert.


Bilder: Sportfotograf

Bisher kein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

Zurück
Teilen

Silvrettarun 3000 – Recap