ASICS hat die neueste Version seines Komfortklassikers vorgestellt. Die Veränderungen betreffen das Gewicht, das Obermaterial und die Geometrie der Mittelsohle. Auf dem Papier klingen die Anpassungen sinnvoll. In der Praxis zeigt sich, ob der Nimbus 28 das Laufgefühl tatsächlich verbessert.

Die Kategorie der maximal gedämpften Laufschuhe hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Leichtere Materialien ermöglichen höhere Mittelsohlen und damit mehr Komfort auf langen Strecken. Der Nimbus zählt seit vielen Jahren zu den festen Größen in diesem Segment. Besonders die Version 25 erfuhr ein großes Redesign, wurde vom Markt gut angenommen und setzte die Messlatte hoch. Die Versionen 26 und 27 boten dagegen wenig Weiterentwicklung und bewegten sich eher seitlich.

Der Nimbus 28 wirkt nun durchdachter. Mit 281 Gramm liegt das Gewicht deutlich unter der 300-Gramm-Marke für Daily Trainer. Die Bauhöhe bleibt mit 43,5 Millimetern in der Ferse unverändert, ebenso die Sprengung und der Preis von 8 Millimetern bzw. 200 Euro.

Die Mesh-Struktur wurde überarbeitet und legt sich nun harmonischer um den Fuß. Bereits die Vorgängermodelle boten gutes Material, jedoch stimmte nicht immer das Zusammenspiel der einzelnen Bereiche. Der neue Aufbau greift besser ineinander. Die mittleren Ösen werden über seitliche Bänder geführt, was die Anpassung im Mittelfußbereich erleichtert. Die Zunge besteht weiterhin aus einem durchgehenden Knit-Material und lässt sich angenehm positionieren.

In der Ferse bleibt die großzügige Polsterung erhalten. Das unterstützt Halt und Komfort, ohne zu stark aufzutragen. Die Passform wirkt klarer konturiert als beim Nimbus 27, der bei schmalen oder flachen Füßen gelegentlich etwas schwammig saß. Der Vorfuß bietet weiterhin ausreichend Platz, während der Mittelfuß spürbar sicherer geführt wird.

Die Mittelsohle setzt erneut auf FlyteFoam Blast Plus sowie ein Pure-Gel-Element in der Ferse. Neu ist eine angepasste Mischung des FF Blast Plus, die sich weicher anfühlt als zuvor. Auch der Rocker wurde verändert, wodurch der Übergang spürbar leichter wirkt. Pure Gel sorgt beim Fersenlauf für zusätzliche Dämpfung. Mit 43,5 Millimetern Bauhöhe steht entsprechend viel Material unter dem Fuß.

Auch die Außensohle wurde von ASICS überarbeitet. An den relevanten Stellen kommt eine Hybrid-AsicsGrip-Mischung zum Einsatz. Durch zusätzliche Aussparungen konnte das Gewicht um insgesamt rund 20 Gramm im Vergleich zur 27er-Version reduziert werden. Die Traktion ist solide, benötigt allerdings ein paar Läufe, um zuverlässig zu greifen. Auf breiten, feuchten Untergründen wie Gehwegplatten könnte die Haftung stärker sein. Die Haltbarkeit überzeugt: Nach den Testläufen sind nur minimale Abnutzungen sichtbar.

Die zahlreichen Detailanpassungen kommen dem Nimbus 28 deutlich zugute. Das Abrollverhalten wirkt runder und dynamischer. Ein maximal gedämpfter Schuh kann naturgemäß keine extreme Vortriebslust bieten, doch die neue Version vermittelt in dieser Kategorie ein leichteres Laufgefühl. Dies ist weniger dem reduzierten Gewicht zu verdanken, sondern vor allem der Kombination aus überarbeitetem Rocker und einer stimmigen Mischung des FF Blast Plus in der Mittelsohle.

Auch die Passform trägt dazu bei. Schmale oder flache Füße erhalten besseren Halt, gleichzeitig bleibt ausreichend Raum für Läuferinnen und Läufer mit mehr Volumen. Das Einsatzgebiet bleibt unverändert: Der Nimbus fühlt sich auf allen Distanzen bei moderatem Tempo am wohlsten und liefert dort ein verlässliches, komfortorientiertes Laufgefühl.

Der Nimbus 28 wirkt deutlich stimmiger als sein Vorgänger. Die Anpassungen greifen gut ineinander und sorgen für ein Laufgefühl, wie man es sich in dieser Komfortkategorie wünscht. Für alle, die einen zuverlässigen, weich gedämpften Daily Trainer suchen, stellt die neue Version eine gelungene Weiterentwicklung nach dem großen Schritt der 25er-Ausgabe dar.