Mit der Apple Watch Series 7 hat Apple die neuste Version seiner Smart Watch vorgestellt. Wie schlägt sie sich beim Laufen und wo liegen ihre Grenzen? Genau das erfährst du hier im Artikel.
Was ist neu bei der Apple Watch Series 7?
Apple hat den Fokus bei der neuen Apple Watch in erster Linie auf ein größeres Display sowie auf nützliche Verbesserungen gelegt. Im Vergleich zur Series 6 ist das Display um 20 % größer und gegenüber der Series 3 sogar um 50 %. Klar, das sind immer die typischen Marketing Stellschrauben, aber neben dem optischen Aspekt ermöglicht dies auch ein besseres Handling mit dem Display. Für uns Sportler ist dazu sicherlich der robustere Aufbau interessant: Ein stärkeres Frontglas sowie Staub- und Wasserschutz bis zu 50 Meter. In Verbindung mit der neuen Schnellladefunktion verbringt die Apple Watch 7 nun weniger Zeit am Ladegerät und das Tracking von Vitaldaten zeigt weniger Lücken auf. In Sachen Software ist besonders Apples eigenes Fitness Programm namens Fitness+ hervorzuheben, welches zusammen mit einer Apple Watch nutzbar ist.
Basics: Einrichtung und Alltag
Die Einrichtung der Apple Watch ist wirklich sehr einfach und erfolgt über die passende Watch App auf dem iPhone. Damit können alle Einstellungen, Apps und Zifferblätter verwaltet werden. Natürlich lassen sich viele der Einstellungen direkt an der Watch vornehmen. Durch eine große Anzahl an Watch Faces und Armbändern kann man sich die Watch individualisieren. An dieser Stelle muss ich die hohe Qualität der Apple eigenen Armbänder erwähnen. Eines meiner Sport Loop Bänder habe ich seit mehreren Jahren im Einsatz und es hat in der Qualität nicht nachgelassen.
Im Alltag integriert sich die Apple Watch mit ihren Funktionen ideal in mein Apple Technik Line-up. Darunter fällt das Senden von Push-Mitteilungen, das automatische Entsperren vom Mac und natürlich das Tracking von Vitaldaten. Hierfür besitzt die Apple Watch alle nötigen Sensoren und mit der Health App die passende App zur Auswertung. Für mich gehört ein täglicher Check der Ruheherzfrequenz, der Herzfrequenzvariabilität, des Blutsauerstoffs und der Schlafdaten am Morgen zum Pflichtprogramm. Weitere externe Daten fließen bei mir über eine digitale Waage und einen Blutdruckmesser in die Health App ein. Dies ist besonders in trainingsintensiven Wochen sehr hilfreich für mich. Neben meinem eigenen Körpergefühl erhalte ich so einen zusätzlichen Blick auf meine aktuelle Körperverfassung.
Insgesamt gibt es aber auch Grenzen bei der Apple Watch und in meinen Augen auch noch etwas Potenzial. Wer sich mit den angesprochenen Vitalwerten etwas auskennt, kann sich daraus einige Empfehlungen für sich selbst ableiten. Wenn dies allerdings eher Neuland für dich ist, sind die Werte nicht unbedingt nützlich. Hier würde ich mir eine vereinfachte Empfehlung über die aktuelle körperliche Verfassung seitens Apple wünschen. Trendverläufe über eine breite Masse an Daten werden bereits dargestellt.
Apple Watch Series 7 beim Laufen
Beim Sport bzw. Laufen gibt es nicht viele Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger. Fürs Tracking besitzt die Smart Watch GPS, Barometer und einen optischen Herzfrequenzmesser. GPS und der Barometer liefern plausible Werte. Es bleiben jedoch schwankende Werte bei der optischen HR–Messung, was für diese Art der Messung allerdings „normal“ ist. Ingesamt sind die Werte aber zuverlässiger als noch bei den vorherigen Modellen. Meist passt der HR-Schnitt, jedoch gibt es weiterhin auffällige HR-Schwankungen. Für eine genaue Messung kommt man an einem Brustgurt letztlich nicht vorbei. Dies zeigt sich aber in erster Linie bei Sportarten mit schnellen Bewegungen. Bei einem Workout im Gym war die Messung der Herzfrequenz stets ganz gut.
Bei den Apps hat man die große Auswahl zwischen den typischen Anbietern: Nike, Strava und viele Weitere. Ich persönlich bevorzuge die hauseigene App und bin bei Drittanbieter Apps immer etwas vorsichtiger. Zum einen funktioniert diese zuverlässig, zum anderen hat Apple vor einer Weile die Datenschnittstelle zu weiteren Plattformen wie TrainingPeaks oder Strava freigegeben. Damit fällt auch zum Glück das eigenhändige Exportieren und Verschieben von Trainingsdaten weg.
Mit der Akkulaufzeit war ich sehr zufrieden beim Laufen. Auch bei einem Marathon bis zu 7 Stunden sollte es keine Probleme geben. Hier kommt es aber auch immer auf die Einstellungen der Uhr an: Habe ich das Display auf der höchsten Helligkeitsstufe? Ist das Allways-On Display aktiviert? Genauso lässt sich Akku sparen, wenn dein iPhone in der Nähe ist, da dann diese Sensoren mitgenutzt werden. In Verbindung mit der Schnellladefunktion ist dir Uhr immer rasant geladen und bleibt somit auch länger am Arm. Weitere Infos über die Batterielaufzeit findest du direkt bei Apple.
Vergleich mit Garmin Forerunner 945
Herzfrequenz
Peak zu Beginn des Laufs und geringere Herzfrequenz bei anspruchsvollen Passagen (Blau – Apple Watch Series 7 am Handgelenk | Rot – Garmin Forerunner 945 mit Gurt)
GPS
Sowohl in der Stadt und im Gelände weißt die Apple Watch 7 (rot) sogar eine höhere Genauigkeit als meine Garmin Forerunner 945 (blau) auf.
Apple Fitness+
Zusammen mit der neuen Apple Watch hat Apple nun auch ein eigenes Fitness–Programm präsentiert. Die Inhalte bieten dabei ein breites Spektrum an klassischen Sportarten und verschiedenen Schwierigkeitsleveln. Nutzbar ist dies nur gemeinsam mit einer Apple Watch. Die Kosten belaufen sich auf 9,99. € im Monat oder 79,99 € im Jahr. Mir persönlich macht es viel Spaß damit zu trainieren und durch die wöchentlich neuen Inhalte wird es nicht langweilig. Ganz neu sind die Collections, eine Art Kick Start für beispielsweise Yoga, Rücken-Übungen oder für die ersten 5 Kilometer Laufen.
Interessante Apps für die Apple Watch 7
- Spotify – Sicherlich nicht der große Geheimtipp, aber seit kurzem lassen sich Playlists offline speichern und beim Sport genießen.
- HealthFit – Eine detaillierte Darstellung von Aktivitäten auf dem iPhone mit mehr Inhalten als bei der hauseigenen Fitness App.
- SmartGym – Damit kann man sich Pläne fürs Gym auf dem iPhone erstellen und angenehm mit der Apple Watch abarbeiten.
Ist die Apple Watch eine ideale Laufuhr?
Bis zu einem gewissen Punkt bringt sie alles mit, was man fürs Laufen benötigt. Das Tracking funktioniert zuverlässig, bis auf die angesprochene optische Herzfrequenz. Dies lässt sich aber mit einem entsprechenden Gurt lösen. Für ein strukturiertes Lauftraining fehlt es der Smart Watch in der Grundausstattung allerdings an Möglichkeiten, wie beispielsweise dem Einstellen von Intervallen, was wiederum über Drittanbieter Apps gelöst werden kann. Für Laufeinsteiger ist es für mich die ideale Uhr. Sie macht ihren Job zuverlässig und sorgt für genügend Motivation, sich täglich zu bewegen. Besonders die Bedienung ist innovativ und benötige keine Vorkenntnisse.
Welche Apple Watch ist die richtige Wahl?
Das Spitzenmodell, die Series 7, beginnt bei 429 € und bringt alles an Features mit. Darunter befindet sich die Apple Watch SE mit einem Startpreis von 299 €. Diese hat ein kleineres Display, keine Blutsauerstoffmessung, kein EKG und keine Schnellladefunktion. Dennoch bietet die SE alle wichtigen Features für das tägliche Tracking im Alltag und beim Sport. Zusätzlich hat Apple noch die Series 3 im Sortiment, beginnend bei 219 €. Die Ausstattung ist ähnlich wie die der SE, aber mit einem noch kleineren Display. Hier merkt man allerdings, dass die Uhr langsam in die Jahre kommt. Meine Freundin nutzt diese jeden Tag und einige Apps laufen schon deutlich langsamer. Daher würde ich zum Einstieg auf jeden Fall die SE empfehlen.
Fazit
Apple hat mal wieder bewiesen, dass es nicht immer die ganz großen Änderungen sein müssen, um ein Produkt zu verbessern. Besonders das größere Display und die Schnellladefunktion überzeugen bei der Series 7 sehr. Dies ermöglicht eine einfachere Bedienung und die Uhr hängt seltener am Ladekabel. Für mich ist die Apple Watch der ideale Begleiter für den Alltag und die meisten Einheiten im Trainingsplan. Ich genieße einfach jeden Tag das einfache Handling und möchte sie daher nicht mehr missen.
Apple hat mir die Apple Watch kostenfrei zur Verfügung gestellt, dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.
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