Der Rincon von Hoka ist ein leichter, flexibler und sehr dynamischer Trainings-Schuh für kürzere und vor allem schnelle Tempo-Einheiten. In der 4. Auflage hat der Schuh nun einige grundlegende Updates bekommen. Was zeichnet den Rincon 4 besonders aus? Wo liegen die Stärken, aber auch die kleinen Schwächen? Für wen und für welche Distanzen ist der Schuh geeignet? All das erfahrt ihr im folgenden Testbericht. 

In punkto Optik und Aufbau sieht man beim Rincon 4 direkt viele Ähnlichkeiten zu Hoka’s „Mach“-Reihe (aktuelles Modell ist der Hoka Mach 6). Der Rincon kategorisiert sich im Hoka-Lineup faktisch auch eindeutig bei den Daily Trainern für kürzere, schnelle Einheiten ein. In den Bereichen Dynamik und Flexibilität kann der neue Rincon sehr viele Pluspunkte sammeln, falls ihr im Hoka-Lineup nach einem eher stabilen Schuh mit mehr bzw. ausgewogenerer Dämpfung sucht: Der Clifton oder der Bondi wären dann die passenden Alternativen. 

Die Kerneigenschaften des Rincon 4, nämlich Leichtigkeit und Dynamik, finden wir im Upper direkt wieder. Hoka setzt auf ein sehr leichtes und „luftiges“ Mesh-Material. Dieses ist sehr atmungsaktiv und fühlt sich dabei auch noch recht angenehm am Fuß an. Die Passform des Schuhs ist tendenziell eher schmal, also im Grunde auch ganz typisch für einen Laufschuh aus dem Hause Hoka. Für schmale und flache bis hin zu normal breiten Füßen ist absolut ausreichend Platz im Schuh. Bei breiteren Füßen bzw. Füßen mit höherem Gewölbe wird es im Vorfußbereich schon relativ eng. Ihr solltet hier gut abwägen, ob nicht ein Schuh mit etwas breiterer Passform die „komfortablere“ Wahl ist. In der Kategorie „Leichtbau Daily Trainer“ gibt es da auch einige spannende Alternativen. 

Der relativ ausgeprägte Rocker-Shape in Kombination mit der sehr reaktiven EVA-Zwischensohle ermöglichen ab den ersten Metern direkt ein sehr dynamisches Laufgefühlt. Man wird nahezu dazu „angeschoben“, sich in höhere Pacebereiche zu begeben. Der Rincon pusht, für einen Laufschuh, der komplett ohne Carbon-Technologie oder jedwede andere Platte daherkommt, richtig gut nach vorne. Hoka selbst ordnet den Schuh im Distanzspektrum „für Läufe bis 10 Kilometer“ ein. Hier kann ich nach ausgiebigen Tests im Grunde nur komplett zustimmen. Die gummierte Außensohle wirkt auf den ersten Blick sehr glatt. Man könnte vermuten, dass man bei feuchten oder nassen Verhältnissen sehr schnell ins Rutschen kommt. Der optische Eindruck täuscht aber durchaus. Die Außensohle greift, anders als bei vielen anderen Straßenlaufschuhen, auch bei Nässe, sowohl auf Asphalt als auch auf der Laufbahn, sicher zu.

Der Rincon vermittelt ab „Kilometer 0“ direkt viel Laufspaß und Dynamik. Zu Beginn der Einheiten musste ich mitunter sogar etwas vorsichtig sein, nicht direkt zu überpacen, denn der Schuh schiebt kompromisslos an und schiebt nach vorn. Positiv zum Tragen kommen hierbei natürlich das vergleichsweise geringe Gewicht von ca. 230 Gramm (Mustergröße Männer). Zudem begünstigt die für Hoka übliche relativ geringe Sprengung von 5 mm ein aktives, progressives, Laufen über den Mittel- bzw. Vorfuß. Sowohl auf der Straße, als auch der Laufbahn, sollte man den Schuh vor allem für kürzere, schnellere Tempo-Einheiten einsetzen. Den Praxistest für Intervall-Sessions auf der Bahn hat der Rincon ebenfalls ohne grobe Mängel bestanden. Man sollte jedoch stets beachten, dass bei Distanzen über 10 Kilometern, spätestens über 15 Kilometern, klare Limitationen in Sachen Dämpfung und Komfort offensichtlich werden. Für einen 10km-Straßenwettkampf sehe ich den Rincon 4 bestens geeignet. Vor allem für Läufer*innen, die nicht auf einen Carbonschuh zurückgreifen, aber dennoch viel Laufspaß haben und natürlich gute, schnelle, Zeiten erzielen möchten. Bei längeren Distanzen, z.B. einem Halbmarathon oder gar Marathon, würde ich aus oben genannten Gründen doch stark abraten, mit dem Rincon zu laufen. Und Vorsicht auch, falls ihr einen relativ breiten Fuß habt: Ab 30-45 Minuten mit dem Rincon kann und dürfte das Laufen (sehr wahrscheinlich) eher unrund werden. Druckstellen und / oder Blasen potenziell mit inbegriffen. 

ehr viel Laufspaß und ein gutes Performance-Level bieten. Der Preis von 130,-€ (UVP des Herstellers) ist für einen sehr leichten, dynamischen und flexiblen Laufschuh absolut im Rahmen. Summa summarum: Klare Kaufempfehlung!