Der Hoka Clifton gehört seit Jahren zu den beliebtesten Daily Trainern auf dem Markt. Mit der zehnten Version bringt Hoka ein markantes Update, das vor allem die Zwischensohle betrifft. Mehr Dämpfung, mehr Sprengung und ein noch weicheres Laufgefühl – der Clifton 10 soll den Komfort auf ein neues Level heben. Aber bleibt die DNA des Clifton erhalten? Wir haben das Modell im Alltag und bei längeren Läufen getestet.

Mit dem ersten Clifton hatte Hoka damals eine kleine Revolution: eine hohe Zwischensohle, viel Dämpfung und ein geschwungener Rocker – und das alles in einem überraschend leichten Schuh. Heute ist dieses Konzept weit verbreitet, aber der Clifton ist nach wie vor das Aushängeschild von Hoka. Im Vergleich zum stabileren Hoka Arahi oder dem noch voluminöseren Hoka Bondi 9 positioniert sich der Clifton als ausgewogener Trainingsschuh für die täglichen Läufe. Neu in der zehnten Version ist vor allem die überarbeitete Zwischensohle: 7 mm mehr Schaum im Vorfußbereich und 10 mm in der Ferse führen zu einer neuen Sprengung von 8 mm (vorher 5 mm). Dadurch wirkt der Clifton 10 mit einer Absatzhöhe von 42 mm und einem Gewicht von ca. 278 g deutlich präsenter. Der Preis liegt bei 160 €.

Das Obermaterial besteht aus atmungsaktivem Jacquard-Mesh. Es ist leicht, flexibel und angenehm zu tragen. Auffällig ist die stärkere Polsterung im Fersenbereich und an der Zunge. Die klassische Fersenerhöhung sorgt für guten Halt und Komfort beim Einsteigen. Das Obermaterial wirkt im Vergleich zum Vorgänger etwas strukturierter, bleibt aber unaufgeregt. Die Passform ist mittelweit, aber tendenziell zu schmal. Für breitere Füße bietet Hoka aber auch eine Wide Variante an. Insgesamt zeigt sich das Obermaterial funktionell und bequem – genau richtig für einen Daily Trainer.

Die neue CMEVA-Mischung in der Zwischensohle ist spürbar weicher als beim Vorgängermodell. Trotz der Bauhöhe von 42 mm in der Ferse und 34 mm im Vorfußbereich wirkt der Schuh nicht klobig. Der Rocker bleibt Hoka-typisch präsent und sorgt für ein flüssiges Abrollverhalten. Interessant ist, dass sich die höhere Sprengung subjektiv gar nicht so deutlich bemerkbar macht. Das weichere Material kompensiert die höhere Kompression, wodurch das Laufgefühl ausgewogen und natürlich wirkt. Die Außensohle wurde nur dezent überarbeitet und bleibt durch gezielt platzierte Gummipads griffig und langlebig.

Schon nach wenigen Schritten zeigt der Clifton 10, dass er kein langes Einlaufen braucht. Das neue Obermaterial passt sich schnell an, es gibt keine Druckstellen oder Scheuerstellen. Auf der Straße vermittelt der Schuh ein stabiles, gedämpftes Gefühl mit einer guten Portion Komfort. Die weichere Zwischensohle bietet ausreichend Schutz für längere Strecken, ohne schwammig zu wirken. Auch bei moderatem Tempo rollt der Clifton angenehm ab. Wer jedoch einen Schuh für schnelle Einheiten sucht, greift besser zu Modellen wie dem Hoka Mach 6. Im Vergleich zum Hoka Bondi 9 ist der Clifton 10 etwas agiler. Obwohl der Bondi noch höher gebaut ist und eine breitere Basis bietet, wirkt der Clifton weicher und direkter im Abdruck. Auch das Upper des Bondi ist noch hochwertiger verarbeitet. Der Mach 6 richtet sich stärker an Läufer*innen, die Wert auf Tempo legen. Er ist leichter, flacher und reaktionsfreudiger – ideal für schnellere Einheiten. Der Clifton hingegen punktet mit Komfort und Stabilität bei längeren, ruhigeren Läufen.

Mit dem Clifton 10 bringt Hoka ein konsequentes Update, das mehr Dämpfung und Komfort bietet, ohne die gewohnte Laufschuh-DNA zu verlieren. Die neue Zwischensohle sorgt für ein angenehmes Laufgefühl, der Rocker bleibt unverkennbar und das Obermaterial ist durchdacht und komfortabel. Wer einen zuverlässigen Trainingspartner für die täglichen Läufe sucht, findet im Clifton 10 eine passende Option. Besonders Läufer*innen, die auf viel Dämpfung setzen, werden mit diesem Update zufrieden sein.