Craft Xplor im Test

Craft Xplor im Test

Der schwedische Firma CRAFT produziert seit über 40 Jahren hochwertige Sport- und Funktionswäsche, hat sich inzwischen aber auch als Hersteller von Laufschuhen für Straße und Trail etabliert. Mit dem Xplor bringt CRAFT einen sehr leichten und flexiblen Trail-Schuh an den Start, der auch auf Asphalt vielseitig eingesetzt werden kann. Wir haben den Schuh in allen Terrains getestet und berichten im Folgenden über unsere Erfahrungen.  

Über den Craft Xplor

Craft selbst beschreibt den Xplor auf der eigenen Homepage als einen „Inbegriff der Vielseitigkeit“, bzw. die „perfekte Wahl für das ultimative hybride Lauferlebnis“. Dies sind selbstredend erst einmal sehr hohe Vorschusslorbeeren für einen Laufschuh, der mit einem Gewicht von immerhin 300 Gramm in Mustergröße EU 42 und ohne Carbon- oder Plastikplatte auf den Markt kommt. Schließlich hat Craft für Trail-Runner ja auch noch die deutlich robusteren und Trail-spezifischeren Modelle wie den Craft Pure Trail, Craft Pure Trail X oder den Craft Endurance Trail  im eigenen Regal stehen. Im Bereich der Straßen-Laufschuhe weist z.B. der Craft Pacer viele Ähnlichkeiten im Vergleich zum Xplor auf. Die Frage lautet also: Wo findet der Xplor seinen (legitimen) Platz im aktuellen Lineup von Craft und vor allem: Für welche Einheiten und für welche Läufer*innen ist er eine valide Option? 

Craft Xplor

Upper und Passform

Im Upper setzt Craft auf ein weiches und bequemes Mesh-Material, welches laut Hersteller-Angaben zu 50% aus recycelten Materialen besteht und sich super bequem an den Fuß anpasst. Die Passform des Schuhs ist allgemein ziemlich breit und geräumig. Man kann hier über die Schnürung mit Sicherheit noch gut adjustieren, aber Läufer*innen mit sehr schmalem Fuß könnten sich in der Zehenbox eventuell etwas „verloren“ fühlen. Oder positiv ausgedrückt: Die Zehen und die Vorfuß-Muskulatur haben definitiv ausreichend Platz, um aktiv zu arbeiten. Druck- oder Engstellen sollten keinesfalls kein Problem darstellen. 

Craft Xplor

Dämpfung und Grip

Für die Zwischensohle des Xplor verwendet Craft den hauseigenen Schaum namens „Px Foam“. Dieser ist, laut Herstellerangaben, bis zu 20% leichter als herkömmliches EVA und soll eine „außergewöhnlich hohe Energierückgabe bei hoher Stoßfestigkeit und Flexibilität bieten“. Für einen Hybrid aus Trail- und Straßenlaufschuh ist der Schuh auf Asphalt in der Tat durchaus reaktiv, bringt dabei gleichermaßen aber auch hohes Level an Komfort in Form einer weichen Dämpfung mit. Zügige Dauerläufe um die 4:00 Minuten pro Kilometer, Tempowechsel oder Steigerungen sind mit dem Xplor super leicht umsetzbar. Es macht jede Menge Spaß, die unzähligen Einsatzmöglichkeiten im Rahmen einer einzelnen Einheit auszuloten. Und das beste daran: Der Übergang auf die Trails (Schotter, Feldweg, etc.) funktioniert absolut nahtlos. „Offroad“ macht sich direkt die griffige und robuste Außensohle bemerkbar. Die Sohle wurde von Craft in Kooperation mit dem italienischen Fahrrad-Reifenhersteller Vittoria entwickelt. Ein ähnliches Konstrukt, wie wir es von den „Michelin“ oder „Continental“Außensohlen bei diversen Trailschuhen bereits kennen. Im Trail, egal ob Schotter, Gras oder Erdwege, ist die Außensohle des Xplor sehr griffig und zuverlässig. An dieser Stelle dann aber auch ein klarer Kritikpunkt: Bei feuchtem oder nassem Asphalt verfehlt die Außensohle komplett ihre Wirkung und das Laufen wird zu einer reinen „Rutschpartie“, da jeglicher Grip verloren geht. Fühlt sich ein bisschen so an, als würde man Schlittschuh laufen.

Craft Xplor

Laufgefühl

Die erste Einheit mit dem Xplor bin ich größtenteils auf (trockenem) Asphalt gelaufen und war im Anschluss erst einmal äußerst positiv überrascht. Denn es benötigte keinerlei Gewöhnungszeit oder langwierige Einrollphase. Im Gegenteil, der Schuh pusht direkt nach vorn und man ist auch in höheren Pace-Bereichen um die 4:00 min/km noch sehr stabil und komfortabel unterwegs. Der „Px Foam“ überzeugt hier in der Tat durch eine Kombination aus ausgewogener Dämpfung bei hoher Reaktivität, was eine breite Tempovarianz ermöglicht. Beim Cross-Over auf die Trails passt sich der Xplor nahtlos an und spielt seine Stärken in punkto Vielseitigkeit und Flexibilität aus. Im Uphill kriegt man viel Dynamik bei solidem und – hochalpines Gelände vielleicht einmal ausgenommen – total ausreichendem Grip der Außensohle. Im Downhill kann man es sprichwörtlich „rollen lassen“. Die breite Passform des Xplor ermöglicht ein aktives Arbeiten der Fußmuskulatur. In unwegsamen Abschnitten überzeugte mich zudem die Stabilität des Schuhs. Den Switch zurück auf den Asphalt kriegt der Xplor mit seiner vergleichsweise moderaten Sprengung von 6mm (38,5 mm Ferse – 32,5mm Vorfuß) ebenfalls sehr kompetent hin. Nach längeren Trail-Segmenten in – geländebedingt – reduziertem Tempo bei gleichbleibend hoher muskulärer Belastung, kann man auf der Straße direkt wieder Gas geben und gerne auf dem Weg nach Hause noch eine Endbeschleunigung einbauen.

Craft Xplor

Craft Xplor - KEYFACTS

Gewicht: 240 g – Damen | 300 g (Mustergröße)

Sprengung: 6 mm (38,5 – 32,5 mm)

Kategorie: Trailruning

Marke: Craft

Preis: 150 €

Herrenmodell bei Top4Running Damenmodell bei Top4Running

Spare mit dem Code Runningculture

 

Fazit zum Craft Xplor

Der Xplor macht seinem Namen alle Ehre. Er lädt ganz getreu dem englischen Verb „to explore“ (dt. „entdecken“ oder „erkunden“) wortwörtlich dazu ein, neue Strecken, Segmente, oder auch Potenziale auszuloten und Bestzeiten im Trail in Angriff zu nehmen. Der Schuh ist mit kleinen Ausnahmen, siehe Kritikpunkt „Grip auf nasser Straße“, ein kompetenter Begleiter für alle Arten von Laufabenteuern. Für den Preis von 150,- € (UVP Hersteller) bekommt ihr ein tolles, vor allem sehr vielseitiges und flexibel einsetzbares, Gesamtpaket. Von uns gibt’s daher den Daumen hoch, traut euch das Experiment zu und holt euch den Xplor in eure Schuh-Rotation. 

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Der Xplor wurde uns von Craft kostenfrei zur Verfügung gestellt, dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

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