Prag rief – und wir sind dem Ruf gefolgt. Auf Einladung von Czech Run und Visit Czechia durften wir am 5. April 2025 beim Generali Prague Half Marathon an den Start gehen. Bei bestem Frühlingswetter ging es auf einer schnellen und abwechslungsreichen Strecke durch die tschechische Hauptstadt. Was uns besonders positiv aufgefallen ist und was es über die Organisation, die Strecke und die Atmosphäre zu sagen gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Traditionslauf mit internationalem Anspruch
Zum 25. Mal fand der Generali Prague Half Marathon statt. Der Lauf ist Teil der RunCzech Running League und der SuperHalfs-Serie, die insgesamt sechs europäische Halbmarathons umfasst: Lissabon, Prag, Berlin, Kopenhagen, Cardiff und Valencia. Alle Läufe sind AIMS-zertifiziert und tragen das Fünf-Sterne-Label von European Athletics – ein Zeichen für durchgehend hohe Qualität.
Auch Weltrekorde sind hier keine Seltenhei
Auf vier der sechs SuperHalf-Strecken wurde bereits Laufgeschichte geschrieben. In Prag selbst liegt der Streckenrekord bei den Männern bei 58:24 Minuten, bei den Frauen bei 1:04:52 Stunden. 2025 gingen die Siege an Rodrigue Kwizera (BDI) in 58:54 und Lilian Kasait Rengeruk (KEN) in 1:05:27. Mit rund 16.000 Teilnehmern war das Feld groß, aber gut organisiert. Die Startgebühren lagen je nach Zeitpunkt der Anmeldung zwischen 55 und 95 Euro. Wer Lust auf mehr hat: RunCzech veranstaltet im Laufe des Jahres weitere Läufe in verschiedenen tschechischen Städten – vorbeischauen lohnt sich.
Event & Organisation
Von Anfang an gut geplant Die Running Expo fand in den Markthallen in Holešovice statt – in unmittelbarer Nähe zum Start- und Zielbereich. Wer dort seine Startnummer abholte, konnte sich also direkt mit den Gegebenheiten am Renntag vertraut machen. Die Expo selbst war überschaubar, aber gut strukturiert und bot neben der Startnummernausgabe auch Informationen, Produkte und Einblicke in das Rennen. Die Startnummernausgabe war schnell und unkompliziert. Auch am Renntag selbst war die Organisation durchdacht – vom Zugang zu den Startblöcken bis zur Moderation. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Verteilung der Läuferinnen und Läufer auf die Startblöcke hätte etwas strenger kontrolliert werden können. Einige starteten deutlich zu weit vorne, was auf den ersten Kilometern für etwas Chaos sorgte.
Der Startbereich war zentral gelegen und sowohl zu Fuß als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die Strecke selbst führte durch mehrere Stadtteile, über Brücken und entlang der Moldau – mit insgesamt nur rund 70 Höhenmetern. Die Kopfsteinpflasterabschnitte waren gut zu laufen, auch wenn der Untergrund stellenweise Konzentration erforderte. Trotz teilweise windiger Bedingungen blieb die Strecke zügig. Für Orientierung sorgten zahlreiche Pacemaker, gestaffelt von 1:30:00 bis 2:30:00. Die Stimmung an der Strecke war angenehm – besonders um Kilometer 14 bis 15 in der Prager Altstadt wurde es laut, eng und emotional. Die Verpflegungsstellen alle 3 bis 4 Kilometer boten Wasser und isotonische Getränke, was völlig ausreichend war. Weniger optimal war wie so oft die Toilettensituation vor dem Start – hier bildeten sich lange Schlangen. Wer im Gästebereich unterwegs war, hatte es leichter. Was den Generali Prague Half Marathon so besonders macht, ist die Kombination aus sportlichem Anspruch und dem Erlebnis einer europäischen Metropole. Die Strecke bietet die Chance auf schnelle Zeiten – gleichzeitig gibt es viel zu sehen: Brücken, historische Gebäude, Parks, moderne Stadtviertel. Wer sich nach dem Lauf noch etwas Zeit nimmt, kann die Stadt entspannt erkunden.
Und ja, ein tschechisches Bier schmeckt auch nach 21 Kilometern.
Fazit
Eine Reise wert Der Generali Prague Half Marathon ist gut organisiert, landschaftlich reizvoll und läuferisch interessant – vor allem für alle, die eine schnelle Strecke in einem kulturell spannenden Umfeld suchen. Die Veranstaltung ist Teil eines größeren Laufnetzwerks, das ambitionierten Läuferinnen und Läufern viele Möglichkeiten bietet. Wer Prag noch nicht auf dem Plan hat, sollte das ändern.
Bilder: RUNCZECH
Bisher kein Kommentar