Der Torin 8 ist Altras neuester Zero-Drop-Road-Trainer und löst den beliebten Torin 7 ab. Schon beim ersten Hineinschlüpfen spüre ich die typische “FootShape”-Zehenbox, diesmal kombiniert mit einem deutlich festeren Mittelfußhalt und einer gut gepolsterten Zunge. Auf meinen ersten Runden wirkt der Schuh ausgewogen gedämpft, bietet aber ein überraschend stabiles Laufgefühl – fast auf Paradigm-Niveau, nur ohne dessen Stützelemente. Was der Schuh sonst so kann, liest du hier im Artikel.

Die achte Generation behält also die bekannten Eckdaten des Torin 7 – allen voran den 30-mm-Zero-Drop-Aufbau – rückt aber mit neuer Jacquard-Mesh-Konstruktion und einer stärker ausgeformten Fersenkappe näher an den Paradigm 7 heran, nur eben ohne dessen extrabreite GuideRails. 

Schon beim Schnüren fällt die breite, angenehm gepolsterte Zunge auf, die in Kombination mit der voluminösen Schnürung den Fuß satt umschließt. Während die Toebox gewohnt geräumig bleibt, sitzt der Mittelfuß deutlicher „im Schuh“ als beim Vorgänger – weniger Luft, mehr Halt, aber ohne mich einzuengen. Dazu trägt auch die steifere, sauber ausgeformte Fersenkappe bei: Hier rutscht nichts, egal ob Steigerungsläufe oder enge Kurven. Meine Zehen fühlen sich trotzdem frei, der Spann bekommt jedoch etwas mehr Kontakt zum Mesh – für schmale Füße ein Plus, für Extrem-Breitfüßer eventuell ein kurzer Test nötig. Auch die Fersenkappe empfinde ich beim Laufen als angenehm, aber andere Läufer haben von Reibung berichtet, die sie beim Vorgänger noch nicht gehabt haben. 

Altra setzt weiterhin auf EGO MAX-Schaum, was sich in einer ausgewogenen Mischung aus weicher Landung und leichter Reaktivität äußert. Die 30 mm Zero-Drop-Plattform rollt dank minimal ausgeprägter Rocker-Geometrie überraschend flüssig ab; das Plus an Stabilität spüre ich vor allem bei längeren Läufen, bei denen der Schaum stabil ist und ich mich in Kobination mit dem festen Sitz im Schuh sehr wohl fühle. Auf trockener Straße oder auch mal einem Feldweg liefert die Gummiaußensohle zuverlässig Grip. Die Haltbarkeit des neuen Gummimixes wird auf +100 Meilen gegenüber Version 7 taxiert und zumindest nach meinen ca. 100 km bislang sehe ich noch keine Abriebspuren. 

Laufgefühl

Auf meinen lockeren Läufen zwischen fünf und zwölf Kilometern liefert der Torin 8 genau das, was ich erwarte: gleichmäßige Dämpfung, stabile Plattform und entspanntes Abrollen. Leichte Tempowechsel sind möglich, aber für mehr fehlt es dem Schuh an Dynamik, was aber mit der Auslegung des Schuhs auch völlig akzeptabel ist. Dafür vermittelt die breitere Basis ein souveränes Gefühl bei müden Beinen – ein Punkt, den ich sonst nur beim Paradigm erlebe, dort aber mit mehr Pronations-Support erkauft habe. Wer gerade von klassisch gedroppten Schuhen umsteigen will, findet hier einen fehlerverzeihenden Einstieg in die Zero-Drop-Welt.

Der Torin 8 ist für mich eine sichere Wahl unter den Zero-Drop-Schuhen: absolut tauglich für tägliche Trainingsläufe, bei denen Komfort Vorrang hat. Läufer*innen, die eine geräumige Zehenbox suchen, aber im Mittelfuß gerne kompakter stehen, finden hier die perfekte Mischung. Wer zwingend Wettkampfbounce erwartet, greift besser zu speziellem Material. Für alle anderen liefert Altra mit Version 8 ein sinnvolles Update: mehr Halt, langlebigeres Upper und gewohnt flache Geometrie.