Ich habe mich mit Reinhardt Schmidt von der Laufszene Sachsen getroffen und ihn mit ein paar Fragen gelöchert. Mit dem Interview möchte ich einen Einblick in ein Unternehmen bieten, welches für den Laufsport brennt. Viel Spaß beim Lesen!
Erstmal ganz allgemein: was macht die Laufszene Sachsen und wie viele Läufer bringt sie im Jahr auf die Straße?
Unser Unternehmen die Laufszene Events GmbH ist eine 100%ige Laufsportagentur, die bisher ausschließlich Laufevents organisiert hat. Weiterhin bilden wir mit der Laufszene Sachsen die größte Running Community in der Region. Aktuell erweitern wir unser Sortiment mit dem Fokus aufs Laufen. Darunter zählen Charity Runs in Einkaufszentren, ein Trainingsportal, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Laufreisen zu den Marathon Majors mit Gruppen bis zu 60 Läufern. Unser Motto ist es, immer 100% Gas zu geben und geile Events auf die Beine zu stellen. Wir wollen auch immer im Zentrum der Städte unsere Veranstaltungen austragen. Dieses Jahr bringen wir insgesamt 45.000 Läufer auf die Straße und da sehen wir auch eine klasse Entwicklung innerhalb der letzten Jahre.
Unser Motto ist es, immer 100% Gas zu geben und geile Events auf die Beine zu stellen. – Reinhardt Schmidt, Laufszene Sachsen
Vor kurzem habt ihr euren 10. Geburtstag gefeiert. Wie hat sich die Laufszene in dieser Zeit entwickelt? Auf was seid ihr stolz und was hat euch in dieser Zeit besonders überrascht?
Ein einzelner Punkt lässt sich da nicht hervorheben, denn wir sind auf die gesamte Entwicklung sehr stolz. Ins Auge sticht dabei die Entwicklung der Rewe Team Challenge als unser Gründungsprojekt. Gerade zu Beginn wurden wir für unser Vorhaben belächelt, aber wir drei Gründer haben von Anfang an Gas gegeben und den Fokus voll auf dieses Projekt gelegt. Bei der ersten Pressekonferenz sagte ich, dass wir irgendwann mal 10.000 Läufer für den Lauf zu begeistern. Dieses Jahr sind wir mit 20.000 Läufern über die 5 Kilometer Strecke gelaufen und jetzt schauen wir in Richtung 25.000 Läufer. Gerade durch die neuen Projekte kommen immer mehr Mitarbeiter zu uns ins Team und außerdem haben wir jetzt auch schon unseren zweiten Azubi bei uns im Unternehmen. Aktuell sind wir zu zehnt. Wir hätten auch nie gedacht, dass wir mal über das gesamte Laufjahr so viele Laufevents anbieten können.
Wie viele Laufevents organisiert ihr im Jahr und was für welche?
Aktuell bieten wir im Jahr 13 Laufevents an, darunter fallen Cityläufe, die Nachtlaufserie, Trails im Erzgebirge & in der Pfalz und der neue Adventurewalk. Zu Beginn sind wir mit unseren Veranstaltungen sehr in die Breite gegangen, haben uns dann jedoch vorgenommen, keine weiteren Events mehr dazu zunehmen und den Fokus auf Qualität zu legen. In den nächsten Jahren soll der Fokus auf eine Emotionalisierung und eine qualitative Aufwertung der Laufevents liegen, um den Läufer ein noch besseres Event zu präsentieren.
Für den Läufer muss es einfach cool sein! – Reinhardt Schmidt, Laufszene Sachsen
Wie läuft die Planung eines Events ab?
Unsere Planung von Events läuft eigentlich immer über das gesamte Jahr hinweg. Als Beispiel nehmen wir mal unseren Dresdner Nachtlauf, da beginnt die Planung bereits vor dem Lauftermin des Vorjahres. Dinge wie die Website, Werbetexte und Abklärungen mit der Stadt Dresden sind da bereits erledigt. Absprachen mit Sponsoren und die Bewerbung auf Messen finden dann noch im Laufe des Jahres bis zum eigentlichen Event statt. Beim neuen Adventurewalk haben wir den Impuls der Stadt gespürt, dass die Leute sich solch eine Großwanderung wünschen. Dann ging alles sehr schnell von der Idee bis hin zum Grundkonzept und so entstand ein neues Event, auf das wir uns sehr freuen. Viele Themen wie die Strecke, Verpflegung und genaue Abläufe spielen natürlich die größte Rolle bei der Organisation und müssen sorgfältig geplant werden. Durch unsere Erfahrung sind wir uns aber sicher, direkt zum Start des Adventurewalks ein geiles Event präsentieren zu können. In Zukunft wird natürlich auch eine nachhaltige und grüne Entwicklung bei den Events im Fokus stehen. Vor allem wollen wir immer wachsam bleiben und unsere Events vorantreiben. Für den Läufer muss es einfach cool sein!
Wie läuft ein Event aus Sicht des Organisationsteams ab?
Zur ersten Rewe Team Challenge haben wir noch alle Zäune im Rudolf-Harbig-Stadion selber geschleppt und alles alleine koordiniert. Sozusagen Arbeiten am Limit bis hin zum letzten Korn. Nach diesen Events waren wir auch komplett hinüber und haben phasenweise Wochen benötigt, um wieder runterzukommen. Nach und nach haben wir gelernt Aufgaben abzugeben und tragen nun nicht mehr jeden Zaun zur Absperrung alleine. Aktuell sind wir klasse aufgestellt und ein super eingespieltes Team. Jeder hat seine Aufgaben und die Rollen sind klar verteilt. Vor allem die Emotionen der Teilnehmer helfen uns enorm bei der Erholung und der Aufarbeitung der Events. Auch alle drei Geschäftsführer sind bei jedem Event voll dabei und packen immer mit an. Wir haben auch immer schlau in Personal investiert, bevor es sich wirklich gerechnet hat, dadurch waren wir für viele Herausforderungen bei Events gerüstet.
Aktuell liegen Running Communities voll im Trend. Wie findest du die Entwicklung? Inwieweit geht die Laufszene Sachsen den Trend mit?
Allgemein finde ich die Entwicklung sehr interessant, jedoch in Dresden eher etwas behäbig. Es gibt einige Lauftreffs in der Stadt wie den Lauftreff von 21RUN, wo auch coole Events stattfinden. Allgemein bringt es viele Läufer auf eine verschiedene Art und Weise zum Laufen. So entstehen neue Reize und Themen, die auch für uns interessant sein können. Wir bieten ja auch in Zusammenarbeit mit unseren Partnern einmal im Monat einen Lauftreff an, sowie einen Frauenlauftreff. Im Endeffekt profitiert jeder von den anderen und wir freuen uns dann natürlich auf neue Läufer bei unseren Laufszene Events. Vor allem aber bringt es neue Impulse, um nicht zu eintönig zu werden und die Entwicklung der eigenen Events im Auge zu behalten.
Bilder: Laufszene Sachsen
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