Mit dem Nordlite Ultra Pro bringt Craft einen Schuh, der genau in die Nische zielt zwischen schnellen Road-Schuhen und reinen Trail-Modellen. Für Läufer, die Ambitionen auf lange Distanzen haben, mit wechselnden Untergründen wie Straße, Schotter, Forstwegen, könnte dieser Schuh besonders spannend sein. Im Folgenden erfährst du, wie sich der Nordlite Ultra Pro dort schlägt.

Der Craft Nordlite Ultra Pro wird in die Kategorie Gravel-Laufschuh eingeordnet und ist ausgelegt für schnelle Läufe vor allem auf unbefestigten Wegen. Bei der Entwicklung hat sich Craft auf ein Einsatzszenario wie den Western State Endurance Run fokussiert, welcher als sehr laufbarer, aber dennoch anspruchsvoller Trailrun bekannt ist. Die Mittelsohle besteht aus dem Cr Foam Pro und ist hinten 40,5 mm und vorne 34,5 mm hoch. Die Außensohle setzt auf Vittoria Gummi, die optisch einem MTB Profil ähnelt. Am Ende kommt der Schuh auf gute 328 g und liegt preislich bei einem UVP 190 €.

Das Obermaterial besteht aus leichtem TPU-Mesh, welches atmungsaktiv ist, aber gleichzeitig engmaschig und somit Schutz vor Schmutz und kleinen Steinchen bietet, vor allem durch großzügige Overlays im Zehenbereich. Der Schuh sitzt an meinem Fuß sehr gut und kompakt, bei breiteren Füßen könnte es eventuell eng werden. Die eingenähte Zunge ist gut gepolstert und liegt angenehm am Spann. Der Fersenbereich gibt einen sicheren Halt und bietet eine recht feste Struktur. Bei der Länge auf jeden Fall auf die EU Größe gehen, in meiner üblichen US Größe, nach der ich mich normalerweise orientiere, ist er mir eine halbe Nummer zu kurz.

Die Zwischensohle mit Cr Foam Pro ist ein zentraler Baustein, durch den 25 % PEBA Anteil gewinnt sie an Dynamik und Energierückgabe, ohne dabei zu weich zu werden. Für Stabilität und Langlebigkeit sorgt der restliche 75 % Anteil bestehend aus klassischen EVA. Die Mittelsohle ist vorne recht breit und wird im Bereich Ferse deutlich schmaler, dort hätte sie aber in Anbetracht der Stack Height etwas größer ausfallen können. Die Vittoria Außensohle mit 3 mm Stollen wird im Vorfußbereich großflächig aufgebracht und etwas sporadisch an der Ferse. Das bringt guten Grip auf Schotter, leichten Trails, aber auch auf regennasser Straße. Nicht unbedingt ideal auf sehr technischem Gelände, auch wegen der schmaleren Ferse.

In der Praxis nutze ich den Craft Nordlite Ultra Pro als Allrounder und Door-to-Trail Schuh. Er fühlt sich auf Asphalt souverän an, vor allem bei schnellerem Tempo. Die Mittelsohle bietet hier gute Stabilität und ist ausreichend gedämpft für lange Läufe, ohne dabei zu schwammig zu wirken. Auf leichten Trails spielt der Schuh seine Stärken aus, durch den dynamischen breiten Vorfuß kann man sehr gut im Uphill drücken. Aber, wie oben bereits erwähnt, muss man bergab gut auf den Fußaufsatz und den Untergrund achten, da bei mir die schmale Ferse instabil wirkt. Auch lockere Läufe auf beiden genannten Terrains kann man mit diesem Laufschuh sehr gut bewältigen.

Der Craft Nordlite Ultra Pro ist ein gelungener Allrounder zwischen Straße und leichterem Gelände. Wer auf eine gute Balance zwischen Komfort und Performance setzt, kann ihn auch gut bei laufbaren Trail Wettkämpfen einsetzen. Wenn du also ein Modell suchst, das viele deiner Laufeinheiten abdecken soll, dann ist dieser Gravel Laufschuh eine empfehlenswerte Wahl.